Michel Peterfalvi
Michel Peterfalvi wurde am 17. Februar 1918 in Ungarn geboren.
Er verbringt seine Kindheit in Budapest. Da Juden in Ungarn das Hochschulstudium verwehrt ist, geht er mit 19 Jahren nach Frankreich, um dort Medizin zu studieren.
Vor Ende seines Studiums wird er 1944 denunziert, festgenommen und nach Auschwitz gebracht. Nur mit größter Zurückhaltung erwähnte er manchmal seine Zeit in den Konzentrationslagern. Als das Lager befreit wird und die Nazis Hals über Kopf flüchten, fährt er tagelang in einem Zug ohne Zielort, schwer krank und umgeben von sterbenden Deportierten.
In diesem Zug fühlt er plötzlich neues Leben und macht die geheimnisvolle Erfahrung von wahrer Stille, die er in der Folgezeit versuchen wird zu verstehen und wiederzufinden. Diese Suche mündet Ende der 40er Jahre in die Bekanntschaft mit der Lehre G.I. Gurdjieffs.
Zu dieser Zeit lernt er Henri Tracol, einen Schüler von Herrn Gurdjieff und Madame de Salzmann, kennen, dem er sehr nahestehen wird. Er bleibt treu an seiner Seite bis zu dessen Tod im Jahr 1997 und leitet mehrere Gruppen von Suchern in Paris, in Gordes sowie in Deutschland und Ungarn.
Er stirbt am 27. März 2014 in Paris.
Man konnte spüren, dass Michel Peterfalvi eins war mit dem Wort, das er sprach; es war der Ausdruck eines sehr feinen Denkens. Aber das Wertvollste war, dass er immer wieder und beharrlich darauf hinwies, der Quelle zuzuhören, aus der das Wort kam, und seinen verborgenen Sinn zu entdecken. Man befand sich dann im Herzen seines Lehrens.
(Quelle: Chaque jour comme une vie, Paroles de Michel Peterfalvi. Approche de L‘ enseignemnet de G.I.Gurdjieff, Éditions Eolienne 2023)